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 manfred herok   2014

Deismus

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Gesunder Menschenverstand

Man muß es nicht verhehlen wollen, daß dies Aufklären allein darin bestand, die Grundsätze des Deismus,
der religiösen Toleranz und der Moralität, welche Rousseau und Voltaire zur allgemeinen Denkweise der höheren Klassen in Frankreich und außer Frankreich erhoben hatten, auch in Deutschland einzuführen.
Während Voltaire in Berlin am Hofe Friedrichs II. selbst sich eine Zeitlang aufgehalten hatte, viele andere regierende deutsche Fürsten (vielleicht die Mehrzahl) es sich zur Ehre rechneten, mit Voltaire oder seinen Freunden in Bekanntschaft, Verbindung und Korrespondenz zu sein, ging von Berlin der Vertrieb derselben Grundsätze aus in die Sphäre der Mittelklassen, mit Einschluß des geistlichen Standes, unter dem, während in Frankreich der Kampf vornehmlich gegen denselben gerichtet war, vielmehr in Deutschland die Aufklärung ihre tätigsten und wirksamsten Mitarbeiter zählte.
Dann aber fand ferner zwischen beiden Ländern der Unterschied statt, daß in Frankreich diesem Emporkommen oder Empören des Denkens alles sich anschloß, was Genie, Geist, Talent, Edelmut besaß, und diese neue Weise der Wahrheit mit dem Glanze aller Talente und mit der Frische eines naiven, geistreichen, energischen, gesunden Menschenverstandes erschien.

G.W.F. Hegel - Berliner Schriften / ... /  Hamanns Schriften   - Kontext>>>

 

Verstandesbegriff Gottes

So ist es z. B. der bloße Verstandesbegriff der Freiheit, wenn dieselbe als der abstrakte Gegensatz der Notwendigkeit betrachtet wird, wohingegen der wahre und vernünftige Begriff der Freiheit die Notwendigkeit als aufgehoben in sich enthält.
Ebenso ist die vom sogenannten Deismus aufgestellte Definition Gottes der bloße Verstandesbegriff Gottes, wohingegen die christliche Religion, welche Gott als den dreieinigen weiß, den Vernunftbegriff Gottes enthält.   

 G.W.F.Hegel             Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse        c. Der Schluß  § 181                    Kontext>>>

Wissen von Gott als Abstraktum

Natürliche Religion hat man in neuerer Zeit näher die bloß metaphysische Religion genannt,
insofern Metaphysik soviel hat zu bedeuten gehabt wie verständige Gedanken, Vorstellungen des Verstandes;
das ist diese moderne verständige Religion, was Deismus heißt, das Resultat der Aufklärung,
Wissen von Gott als Abstraktum, in welche Abstraktion alle Bestimmungen von Gott, aller Glaube zurückgeführt sind.
Man kann dies nicht eigentlich natürliche Religion nennen; es ist das Letzte, das Extrem des abstrakten Verstandes,
als Resultat der Kantischen Kritik. 

 G.W.F. HEGEL            Vorlesungen über die Philosophie der Religion              Kontext>>>

Menschen als Warenproduzenten

“Für eine Gesellschaft von Warenproduzenten, deren allgemein gesellschaftliches Produktionsverhältnis darin besteht, sich zu ihren Produkten als Waren, also als Werten, zu verhalten und in dieser sachlichen Form ihre Privatarbeiten aufeinander zu beziehn als gleiche menschliche Arbeit,
ist das Christentum mit seinem Kultus des abstrakten Menschen,
namentlich in seiner bürgerlichen Entwicklung, dem Protestantismus, Deismus usw., die entsprechendste Religionsform.
In den altasiatischen, antiken usw. Produktionsweisen spielt die Verwandlung des Produkts in Ware,
und daher das Dasein der Menschen als Warenproduzenten, eine untergeordnete Rolle,
die jedoch um so bedeutender wird, je mehr die Gemeinwesen in das Stadium ihres Untergangs treten.
Eigentliche Handelsvölker existieren nur in den Intermundien der alten Welt,
wie Epikurs Götter oder wie Juden in den Poren der polnischen Gesellschaft.
Jene alten gesellschaftlichen Produktionsorganismen sind außerordentlich viel einfacher und durchsichtiger als der bürgerliche, aber sie beruhen entweder auf der Unreife des individuellen Menschen, der sich von der Nabelschnur des natürlichen Gattungszusammenhangs mit andren noch nicht losgerissen hat, oder auf unmittelbaren Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnissen.
Sie sind bedingt durch eine niedrige Entwicklungsstufe der Produktivkräfte der Arbeit und entsprechend befangene Verhältnisse der Menschen innerhalb ihres materiellen Lebenserzeugungsprozesses, daher zueinander und zur Natur”.

Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 23,       "Das Kapital",      D) Geldform               >>>

Höchste Entsagung

Allerdings macht die Entsagung im Christentum ein wesentliches Moment aus, aber nur in der mönchischen Vorstellung fordert sie vom Menschen, das Gemüt, die Empfindung, die sogenannten Triebe der Natur in sich abzutöten, der sittlichen, vernünftigen, wirklichen Welt, der Familie, dem Staat sich nicht einzuverleiben,
- ebenso wie die Aufklärung und ihr Deismus, welcher, daß Gott unerkennbar sei, vorgibt,
dem Menschen die höchste Entsagung auferlegt, die Entsagung, von Gott nicht zu wissen, ihn nicht zu begreifen.
Der wahrhaft christlichen Anschauung nach ist die Entsagung dagegen nur das Moment der Vermittlung,
der Durchgangspunkt, in welchem das bloß Natürliche, Sinnliche und Endliche überhaupt seine Unangemessenheit abtut, um den Geist zur höheren Freiheit und Versöhnung mit sich selbst kommen zu lassen,
eine Freiheit und Seligkeit, welche die Griechen nicht kannten.
Von der Feier des einsamen Gottes, von der bloßen Abgeschiedenheit seiner und Loslösung von der entgötterten Welt darf dann im Christentum die Rede nicht sein, denn gerade jener geistigen Freiheit und Versöhnung des Geistes ist Gott immanent,

Georg Wilhelm Friedrich Hegel                    Vorlesungen über die Ästhetik   
b. Der Übergang ins Christliche erst Gegenstand der neueren Kunst                                  Kontext>>>

Kennzeichen der wahren Religion. - Archiv Quelltexte           Blaise Pascal
Von diesem Punkt aus nehmen die Gottlosen Anlaß die christliche Religion zu läßtern, weil sie sie schlecht kennen.
Sie bilden sich ein, daß sie einfach allein in der Anbetung eines Gottes bestehe, der als groß, mächtig und ewig verehrt wird.
Das ist eigentlich der Deismus, der fast eben so entfernt ist von der christlichen Religion als der Atheismus, der ihr gänzlich entgegen sieht. Und daraus schließen sie, daß diese Religion nicht wahr sei, weil, wenn sie es wäre, Gott sich den Menschen durch so fühlbare Erweisungen offenbaren müßte, daß unmöglich jemand ihn verkennen könnte.
Aber mögen sie daraus schließen was sie wollen gegen den Deismus, sie werden nichts daraus schließen gegen die christliche Religion, welche erkennt, daß seit dem Sündenfall Gott sich den Menschen durchaus nicht mehr so augenscheinlich zeigt, wie er es thun könnte und welche eigens besteht in dem Geheimniß des Erlösers, der in sich die zwei Naturen, göttliche und menschliche, vereinigend die Menschen von dem Verderben der Sünde zurück gezogen hat um sie wieder mit Gott zu versöhnen in seiner göttlichen Person.                         
 archiv.abcphil.de/html/kennzeichen_der_wahren_religion_.html                                                                                                 >>>

Man erkennt Gott nicht anders heilsam als durch Jesum Christum.
 ... so daß sie entweder in den Atheismus oder in den Deismus verfallen, zwei Dinge,
welche die christliche Religion fast gleich verabscheut.                 
archiv.abcphil.de/.../man_erkennt_gott_nicht_anders_heilsam_als_durch_ jesum_christum_.html             >>>

 

Atheismus

“Das Endliche ist und ebenso nur wir sind, und Gott ist nicht; das ist Atheismus.
So ist das Endliche absolut genommen, es ist das Substantielle; Gott ist dann nicht. 
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Das unmittelbare Wissen

Agnostizismus - Agnostiker
 

Pantheismus

“Die Beschuldigung des Pantheismus statt des Atheismus gegen
die Philosophie fällt vornehmlich in die neuere Bildung,
in die neue Frömmigkeit und neue Theologie, welcher die Philosophie zu viel Gott hat, so sehr, daß er ihrer Versicherung nach sogar Alles, und Alles Gott sein solle.
    >>>  

Materialismus

“Dennoch muß man in dem Materialismus das begeisterungsvolle Streben anerkennen, über den zweierlei Welten als gleich substantiell und wahr annehmenden Dualismus hinauszugehen, diese Zerreißung des ursprünglich Einen aufzuheben.     >>>  

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