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 manfred herok   2014

alles ist möglich

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Es gibt daher kein leereres Reden als das von solcher Möglichkeit und Unmöglichkeit.

Die Bestimmung der Möglichkeit ist es wohl, welche Kant vermochte, sie und mit ihr die Wirklichkeit und Notwendigkeit als Modalitäten anzusehen, indem diese Bestimmungen den Begriff als Objekt nicht im mindesten vermehrten, sondern nur das Verhältnis zum Erkenntnisvermögen ausdrücken'.
In der Tat ist die Möglichkeit die leere Abstraktion der Reflexion-in-sich, das, was vorhin das Innere hieß, nur daß es nun als das aufgehobene, nur gesetzte, äußerliche Innere bestimmt und so allerdings als eine bloße Modalität, als unzureichende Abstraktion, konkreter genommen nur dem subjektiven Denken angehörig, auch gesetzt ist. Wirklichkeit und Notwendigkeit dagegen sind wahrhaft weniger als eine bloße Art und Weise für ein Anderes, vielmehr gerade das Gegenteil, sie sind gesetzt als das nicht nur gesetzte, sondern in sich vollendete Konkrete.
- Weil die Möglichkeit zunächst gegen das Konkrete als Wirkliches die bloße Form der
Identität-mit-sich
ist, so ist die Regel für dieselbe nur, daß etwas sich in sich nicht widerspreche,
 und so ist alles möglich; denn allem Inhalte kann diese Form der Identität durch die Abstraktion gegeben werden.
Aber alles ist ebensosehr unmöglich, denn in allem Inhalte, da er ein Konkretes ist, kann die Bestimmtheit als bestimmter Gegensatz und damit als Widerspruch gefaßt werden.
- Es gibt daher kein leereres Reden als das von solcher Möglichkeit und Unmöglichkeit.
Insbesondere muß in der Philosophie von dem Aufzeigen,
daß etwas möglich oder daß auch noch etwas anderes möglich und daß etwas,
wie man es auch ausdrückt, denkbar sei, nicht die Rede sein.
Der Geschichtsschreiber ist ebenso unmittelbar daran gewiesen, diese für sich auch schon als unwahr erklärte Kategorie nicht zu gebrauchen; aber der Sinn des leeren Verstandes gefällt sich am meisten in dem hohlen Ersinnen von Möglichkeiten und recht vielen Möglichkeiten.

Zusatz.
Die Möglichkeit erscheint der Vorstellung zunächst als die reichere und umfassendere und die Wirklichkeit dagegen als die ärmere und beschränktere Bestimmung.
Man sagt demgemäß: alles ist möglich; aber nicht alles, was möglich ist, ist deshalb auch wirklich. ...>>>

 

 G.W.F.Hegel           Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse          § 143               >>>

Dies bloss formelle von etwas Aussagen "es ist möglich" ist daher ebenso flach und leer als der Satz des Widerspruchs und jeder in ihm aufgenommene Inhalt.

G.W.F. Hegel
Die Wissenschaft der Logik
Erster Teil. Die objektive Logik
Zweites Buch. Die Lehre vom Wesen

A. Zufälligkeit oder formelle Wirklichkeit, Möglichkeit und Notwendigkeit              >>>

“Man kann den Ausdruck Selbstdenken häufig hören,
als ob damit etwas Bedeutendes gesagt wäre.
In der Tat kann keiner für den anderen denken,
so wenig als essen und trinken;
jener Ausdruck ist daher ein Pleonasmus.”     
          >>>

Notwendigkeit >>>

Die Wahrheit des Bewußtseins ist das Selbstbewußtsein und dieses der Grund von jenem, so daß in der Existenz alles Bewußtsein eines anderen Gegenstandes Selbstbewußtsein ist; ich weiß von dem Gegenstande als dem meinigen (er ist meine Vorstellung), ich weiß daher darin von mir.
- Der Ausdruck vom Selbstbewußtsein ist Ich = Ich; - abstrakte Freiheit, reine Idealität.
- So ist es ohne Realität, denn es selbst, das Gegenstand seiner ist, ist nicht ein solcher,
da kein Unterschied desselben und seiner vorhanden ist.                       >>>

 

Je mehr sich die Erkenntnis der endlichen Dinge ausgebreitet hat, indem die Ausdehnung der Wissenschaften fast grenzenlos geworden ist und alle Gebiete des Wissens zum Unübersehbaren erweitert sind, um so mehr hat sich der Kreis des Wissens von Gott verengt.
Es hat eine Zeit gegeben, wo alles Wissen Wissenschaft von Gott gewesen ist.
Unsere Zeit hat dagegen das Ausgezeichnete, von allem und jedem, von einer unendlichen Menge von Gegenständen zu wissen, nur nichts von Gott.
Früher hatte der Geist darin sein höchstes Interesse, von Gott zu wissen und seine Natur zu ergründen,
er hatte und fand keine Ruhe als in dieser Beschäftigung, er fühlte sich unglücklich, wenn er dies Bedürfnis nicht befriedigen konnte; die geistigen Kämpfe, welche das Erkennen Gottes im Innern hervorruft, waren die höchsten, die der Geist kannte und in sich erfuhr, und alles andere Interesse und Erkennen wurde für gering geachtet.
Unsere Zeit hat dies Bedürfnis, die Mühen und Kämpfe desselben beschwichtigt, wir sind damit
fertig geworden, und es ist abgetan.
Was Tacitus von den alten Deutschen sagte, daß sie
securi adversus deos gewesen, das sind wir in Rücksicht des Erkennens wieder geworden: securi adversus deum.”      >>>

Publius Cornelius Tacitus
DE ORIGINE ET SITU GERMANORUM LIBER    >>>

- Es hat da jeder so seinen Gott, Christus usf.

Freiheit

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