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 manfred herok   2014

Gut und Böse gleich

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“... daß nach derselben alles eins und dasselbe,
auch Gut und Böse gleich sei, ...”         >>>


Dieser Verstand vereinigt wunderbarerweise das Gedoppelte in sich,
daß ihm an der Idee die völlige Abweichung und selbst der ausdrückliche Widerspruch gegen seinen Gebrauch der Kategorien auffällt und daß ihm zugleich kein Verdacht kommt, daß eine andere Denkweise vorhanden sei und ausgeübt werde als die seinige und er hiermit anders als sonst denkend sich hier verhalten müsse.
Auf solche Weise geschieht es, daß sogleich die Idee der spekulativen Philosophie in ihrer abstrakten Definition festgehalten wird, in der Meinung, daß eine Definition für sich klar und ausgemacht erscheinen müsse und nur an vorausgesetzten Vorstellungen ihren Regulator und Prüfstein habe,
wenigstens in der Unwissenheit,
daß der Sinn wie der not- wendige Beweis der Definition allein in ihrer Entwicklung und darin liegt,
daß sie aus dieser als Resultat hervorgeht. Indem nun näher die Idee überhaupt die konkrete, geistige Einheit ist, der Verstand aber darin besteht,
die Begriffsbestimmungen nur in ihrer Abstraktion und damit in ihrer Einseitigkeit und Endlichkeit aufzufassen, so wird jene Einheit zur abstrakten geistlosen Identität gemacht, in welcher hiermit der Unterschied nicht vorhanden, sondern alles eins, unter anderem auch das Gute und Böse einerlei sei.
Für spekulative Philosophie ist daher der Name Identitätssystem, Identitätsphilosophie bereits zu einem rezipierten Name geworden.
Wenn jemand sein Glaubensbekenntnis ablegte:
"Ich glaube an Gott den Vater, den Schöpfer Himmels und der Erde",
so würde man sich wundern, wenn ein anderer schon aus diesem ersten Teile herausbrächte, daß der Bekenner an Gott den Schöpfer des Himmels glaube, also die Erde für nicht geschaffen, die Materie für ewig halte.
Das Faktum ist richtig, daß jener in seinem Bekenntnis ausgesprochen hat,
er glaube an Gott den Schöpfer des Himmels, und doch ist das Faktum,
wie es vom anderen aufgefaßt worden, vollkommen falsch; so sehr,
daß dies Beispiel für unglaublich und für trivial angesehen werden muß.
Und doch ist der Fall mit dem Auffassen der philosophischen Idee diese gewaltsame Halbierung,
so daß, um es nicht mißverstehen zu können, wie die Identität, welche der Versicherung nach das Prinzip der spekulativen Philosophie sei,
beschaffen sei, die ausdrückliche Belehrung und respektive Widerlegung folgt,
etwa daß das Subjekt vom Objekt verschieden sei, ingleichen das Endliche vom Unendlichen usf.,
als ob die konkret geistige Einheit in sich bestimmungslos wäre und nicht selbst den Unterschied in sich enthielte, als ob irgendein Mensch es nicht wüßte, daß das Subjekt von dem Objekte, das Unendliche von dem Endlichen verschieden sei, oder die Philosophie, in ihre Schulweisheit sich vertiefend, daran zu erinnern wäre,
daß es außer der Schule die Weisheit gebe, welcher jene Verschiedenheit etwas Bekanntes sei.

Indem die Philosophie in Beziehung auf die ihr nicht bekannt sein sollende Verschiedenheit bestimmter so verunglimpft wird, daß in ihr damit auch der Unterschied des Guten und Bösen wegfalle,
so pflegt gern die Billigkeit und Großmut geübt zu werden, daß zugestanden wird, 'daß die Philosophen in ihren Darstellungen die verderblichen Folgerungen, die mit ihrem Satze verbunden seien, nicht immer
( - also doch vielleicht auch deswegen nicht, weil diese Folgerungen nicht ihnen angehören - ) entwickeln'
Die Philosophie muß diese Barmherzigkeit, die man ihr angedeihen lassen will, verschmähen, denn sie bedarf derselben ebensowenig zur moralischen Rechtfertigung, als es ihr an der Einsicht in die wirklichen Konsequenzen ihrer Prinzipien gebrechen kann und sowenig sie es an den ausdrücklichen Folgerungen ermangeln läßt.
Ich will jene angebliche Folgerung, nach welcher die Verschiedenheit von Gut und Böse zu einem bloßen Scheine gemacht werden soll, kurz beleuchten, mehr um ein Beispiel der Hohlheit solchen Auffassens der Philosophie zu geben, als diese zu rechtfertigen.
Wir wollen zu diesem Behuf selbst nur den Spinozismus vornehmen,
die Philosophie, in welcher Gott nur als Substanz und nicht als Subjekt und Geist bestimmt wird.
Dieser Unterschied betrifft die Bestimmung der Einheit; hierauf kommt es allein an, doch wissen von dieser Bestimmung, obgleich sie Faktum ist, diejenigen nichts, welche die Philosophie Identitätssystem zu nennen pflegen und gar den Ausdruck gebrauchen mögen, daß nach derselben alles eins und dasselbe, auch Gut und Böse gleich sei, - welches alles die schlechtesten Weisen der Einheit sind, von welchen in spekulativer Philosophie die Rede nicht sein, sondern nur ein noch barbarisches Denken bei Ideen Gebrauch machen kann. Was nun die Angabe betrifft, daß in jener Philosophie an sich oder eigentlich die Verschiedenheit von Gut und Böse nicht gelte, so ist zu fragen, was denn dies "eigentlich" heiße?
Heißt es die Natur Gottes, so wird doch nicht verlangt werden,
daß in dieselbe das Böse verlegt werde; jene substantielle Einheit ist das Gute selbst; das Böse ist nur Entzweiung; in jener Einheit ist hiermit nichts weniger als eine Einerleiheit des Guten und des Bösen, das letztere vielmehr ausgeschlossen.
Damit ist in Gott als solchem ebensowenig der Unterschied von Gut und Böse; denn dieser Unterschied ist nur im Entzweiten, einem solchen,
in welchem das Böse selbst ist.
Weiter kommt nun im Spinozismus auch der Unterschied vor:
der Mensch verschieden von Gott.
Das System mag nach dieser Seite theoretisch nicht befriedigen;
denn der Mensch und das Endliche überhaupt, mag es nachher auch zum Modus herabgesetzt werden, findet sich in der Betrachtung nur neben der Substanz ein. Hier nun, im Menschen, wo der Unterschied existiert,
ist es, daß derselbe auch wesentlich als der Unterschied des Guten und Bösen existiert, und hier nur ist es, wo er eigentlich ist,
denn hier ist nur die eigentümliche Bestimmung desselben.
Hat man beim Spinozismus nur die Substanz vor Augen, so ist in ihr freilich kein Unterschied des Guten und Bösen, aber darum, weil das Böse, wie das Endliche und die Welt überhaupt (s. § 50 Anm. S. 132), auf diesem Standpunkte gar nicht ist.
Hat man aber den Standpunkt vor Augen, auf welchem in diesem Systeme auch der Mensch und das Verhältnis des Menschen zur Substanz vorkommt und wo nur das Böse im Unterschied desselben vom Guten seine Stelle haben kann, so muß man die Teile der Ethik nachgesehen haben,
welche von demselben, von den Affekten, der menschlichen Knechtschaft und der menschlichen Freiheit handeln, um von den moralischen Folgerungen des Systems erzählen zu können.
Ohne Zweifel wird man sich von der hohen Reinheit dieser Moral, deren Prinzip die lautere Liebe Gottes ist, ebensosehr als davon überzeugen,
daß diese Reinheit der Moral Konsequenz des Systems ist.
Lessing sagte zu seiner Zeit: die Leute gehen mit Spinoza wie mit einem toten Hunde um; man kann nicht sagen, daß in neuerer Zeit mit dem Spinozismus und dann überhaupt mit spekulativer Philosophie besser umgegangen werde,
wenn man sieht, daß diejenigen, welche davon referieren und urteilen,
sich nicht einmal bemühen, die Fakta richtig zu fassen und sie richtig anzugeben und zu erzählen.
Es wäre dies das Minimum von Gerechtigkeit,
und ein solches doch könnte sie auf allen Fall fordern.”        >>>

 

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